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Gustav Knuth

Schauspieler

 

Gustav Knuth wurde am 07. Juli 1901 in Braunschweig geboren. Als 13-Jähriger nahm ihn seine ältere Schwester mit in eine "Troubadour-Aufführung und weckte damit sein Interesse für die Bühne. Noch vor Abschluss seiner Schlosserlehre finanzierte sie ihm den Schauspielunterricht bei dem Braunschweiger Hofschauspieler Casimir Paris. Mit 17 Jahren trat Knuth sein erstes Engagement am Stadttheater von Heidelberg an. Es folgten Verpflichtungen in Harburg (1919-22), Basel (1922-25), Altona (1925-33) und unter Karl Wüstenhagen am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg (1933-36). 1936 verließ er Hamburg, um zunächst an die Volksbühne Berlin und schließlich an das Berliner Preußische Staatstheater zu gehen. 1945 kehrte er nach Hamburg zurück und spielte unter der Regie von Helmuth Käutner. Bis 1949 blieb Knuth am Hamburger Schauspielhaus und ging danach an das Schauspielhaus Zürich. Gustav Knuth begann seine Filmkarriere 1935 mit "Der Ammenkönig". Bis Kriegsende folgten weitere Filme, so u.a. "Große Freiheit Nr. 7". Für seinen besten Film hielt Knuth selbst den 1945 von Käutner gedrehten Film "Unter den Brücken". Insgesamt hat Knuth in knapp 100 Filmen mitgewirkt, u.a. "Schatten über St. Pauli", "Zwischen Hamburg und Haiti", die "Sissi"-Filme, etc.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg spielte Knuth häufig in Filmproduktionen, die in der Hansestadt Hamburg entstanden, so unter anderem bei der Real-Film in Wandsbek mit seinem Lieblingspartner Heinz Rühmann, mit dem er insgesamt in sechs Filmen zusammen spielte. Außerdem spielte er dort in "Keine Angst vor großen Tieren" und "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins". Breite Popularität gewann er vor allem im Fernsehen, in dem er ab Mitte der 1960er Jahre auftrat, z.B. in der TV-Serie "Alle meine Tiere" und "Salto Mortale". 1973 spielte Knuth noch einmal am Thalia Theater in Brechts gleichnamigen Stück den Galileo Galilei. Er wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Ernst-Lubitsch-Preis und der Goldenen Kamera. Er veröffentlichte 1974 seine Autobiographie ("Mit einem Lächeln im Knopfloch") und 1978 gesammelte Anekdoten unter dem Titel "Darüber hab´ ich sehr gelacht". Knuth zeigte in seinen Theaterrollen die "mitreißende Leidenschaft eines aufgewühlten Gefühls", wie ihm ein Kritiker bescheinigte. Besonders Charakterrollen des "ganzen Kerls" lagen ihm, in denen er kauzig und menschlich zugleich sein konnte – und nicht selten gerieten sie zu glanzvollen Auftritten von sprühender Kraft. Knuth war Schweizer Staatsbürger und in zweiter Ehe verheiratet. Er starb am 01.02.1987 in Zürich.

Filmographie

 

(Quelle: Munzinger Archiv; Fotos: Staatsarchiv Hamburg)