Filmstadt Hamburg

FantasyFilmFestival

 mehr Bilder

 

Die Anfänge lagen in Hamburg

 

1987 entstaubte der Filmhändler Rainer Stefan einige Rollen mit Fantasy-Klassikern aus den 1950er und 1960er Jahren, die in seinem Keller lagerten. Er tat sich mit den Hamburger Kinobetreibern Hans-Peter Jansen (FAMA) und Michael Eckert (Alabama) zusammen, die ihre Spielstätten zur Verfügung stellten. Auch das Metropolis-Kino in Hamburg war in den ersten Jahren ein wichtiger Veranstaltungsort für dieses Filmfest. „Mit einigen Kästen Bier und einer Menge Trash fing vor neun Jahren alles an“, schrieb Matthias Zuber in der „Berliner Zeitung“ (31.07.1996): „In der Bierkasse waren 350 Mark – das reichte, um einige Jounalisten auf das Festival aufmerksam zu machen.“

 

Bald war die damals in München ansässige Eventagentur „Rosebud Entertainment“ von Michael Conrad als gleichrangiger Mitveranstalter mit an Bord – und das Filmfestival, das zwischenzeitlich zu einem der wichtigsten seines Genres in Europa avanciert war, entwickelte sich zu einem florierenden Unternehmen. Nicht mehr entstaubte Kult-Werke aus den 1960er Jahren, sondern viele brandaktuelle Streifen aus Hollywood und Fernost, einige sogar weit vor dem offiziellen Kinostarttermin, kamen zur Vorführung. Das gesamte Programm zirkulierte bald als Filmtournee durch die bundesrepublikanischen Städte, von Bochum über Köln, Nürnberg, München bis nach Stuttgart.

 

Der erste Bruch in Hamburg wurde mit dem Wechsel der Spielstätten 1997/98 vollzogen: Waren vorher neben dem FAMA- und dem Metropolis-Kino auch das (damals zur UFA.Kette gehörende) Streit´s-Kino alleinige Vorführorte, kam 1998 mit dem neu eröffneten CinemaxX am Dammtor von Hans-Joachim Flebbe erstmals ein großes Multiplex-Kino hinzu.

 

Seit 2001, dem Jahr, indem die nunmehr auch in Berlin ansässige Agentur "Rosebud Entertainment" alleine das Zepter über die Programmgestaltung übernahm, findet das Festival in Hamburg nur noch im CinemaxX am Dammtor statt. Damit war endgültig Wirklichkeit geworden, was die „Berliner Zeitung“ schon 1996 prognostiziert hatte: „Die Filme sind [heute] teuerer geworden und der blutige Diletanttismus à la ’Texas Chainsaw Massacre’ ist meistens einer glatteren, wenn auch oft nicht unblutigeren, Dramaturgie gewichen.“

 

Gelegentlich leistet sich das Fantasy-Filmfestival auch den Luxus einer Restrospektive, wie zuletzt 2004 mit einer Rückschau auf die Werke der „Shaw Brothers“ (Produzenten von legendären Eastern-Streifen) aus Hongkong. Überhaupt genießt mit der Sektion „Focus Asia“ der fernöstliche Filmmarkt eine besondere Wertschätzung. Ob das Festival aber trotz seiner Annäherung an die Mainstream-Filmkultur immer noch das „beste Gegengift für eintönigen Kinobrei, nervtötende Fernsehspiele und aufgemotzte Starvehikel“ ist, wie die Eigenwerbung in den jeweils vorbildlich gestalteten und aufwendig gedruckten Hochglanz-Katalogen zum Festival suggeriert, entscheidet wie immer das Publikum selbst an der Kinokasse.

 

Seit 2002 gibt es übrigens zusätzlich von Mitte März bis Anfang April die sogenannten „Fantasy Filmnights“: Hier werden jeweils einige brandneue Genre-Werke (die zumeist dann auch im Frühsommer regulär in den Kinos anlaufen) vorab an jeweils zwei Abenden in einer Stadt vorgestellt.

 

Kontakt:

Rosebud Entertainment
Veranstaltungs und Medien GmbH
Fregestr. 36
12161 Berlin
E-Mail: rosebud_entertainment(at)t-online(dot)de
Homepage: www.fantasyfilmfest.com