Schon die Bauarbeiten waren spektakulär: Vier Tote und 42 Verletzte forderte ein schwerer Unfall im Sommer 1929. Genau 2665 Plätze bot dann der laut Eigenwerbung "größte Filmpalast Europas"; alleine die Leinwand war mit 13 mal 28 Metern überdimensional groß. Am 21. Dezember 1929 wurde der erste "UFA-Palast" mit dem Leni Riefenstahl-Film "Die weiße Hölle am Piz Palü" und großem Pomp eröffnet. Der aufwendig ausgestatette Prachtbau (neben vielen Extras war sogar eine Wurlitzer-Orgel eingebaut worden) befand sich im Innenhof des Deutschland-Hauses am Valentinskamp. Das vom Architektenbüro Fritz Block und Ernst Hochfeld großzügig angelegte Foyer mit einem Dutzend Eingangstüren hatte sogar einen eigenen Lichthof, wie Architekturfotos belegen. Im Kinosaal fanden auch einige der in den 1930er Jahren besonders beliebten Tanzrevüen mit großem Orchester statt. Am 10. Juli 1944 erhielt das Deutschlandhaus einen schweren Bombentreffer und brannte zusammen mit dem Kinosaal weitgehend aus. Nach dem Krieg wurde zwar die Außenfassade des Deutschlandshauses detailgetreu restauriert, das Kino jedoch nicht wiederaufgebaut. Bereits vor bzw. während des Krieges hatte die UFA Grundstücke am Gänsemarkt aufgekauft, um einen noch größeren Neubau zu errichten - dazu kam es dann aber zunächst einmal nicht mehr. Als 1956 das "AKC-Globe-Cinema" als Truppenkino ausgedient hatte (eigentlich handelte es sich um das alte Lessing-Theater), verwirklichte die neugegründete Nachkriegs-UFA doch noch die alten Pläne und errichtete ein neues Großkino am Gänsemarkt, welches allerdings dann letztlich doch nicht ganz die Dimensionen des ersten UFA-Palastes erreichen sollte.