Das Ganovendrama „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ war schon mehrfach verfilmt worden, zuletzt 1954/55 von Wolfgang Liebeneiner mit Hans Albers und Heinz Rühmann. 1969 hatte die TERRA-ALLIANZ-Filmproduktion den Regisseur Rolf Olsen beauftragt, den populären Kriminalstoff noch einmal mit Curd Jürgens völlig neu in Szene zu setzen. Die Hoffnung der Produzenten war offenbar, an die damals teilweise recht populären Filme rund um das St.-Pauli-Milieu anzuknüpfen. So fand die feierliche Filmpremiere dann auch im Hamburger „City“-Filmtheater am Steindamm statt, welches damals Schauplatz vieler Uraufführungen mit Starbesuchen war. Geschäftsführer Helmut Ziegler führte Jürgens, Regisseur Olsen und Produzent Heinz Willeg persönlich durch die seinerzeit noch großzügig gestaltete Lounge im Eingangsbereich des Kinos, die mit bequemen Sesseln und sogar einem Fernseher ausgestattet war (weniger Jahre später sollte die Lounge einem Ladengeschäft weichen, 2001 wurde dann auch das Kino endgültig geschlossen). Nach dem Film wurde Curd Jürgens auf die Bühne des Kinos gebeten und nahm den begeisterten Applaus des Publikums persönlich entgegen, wie von Bildberichterstatter Horst Janke fotografisch dokumentiert. Der Erfolg des Films selbst hielt sich übrigens trotz der Starbesetzung – neben Jürgens waren noch Fritz Tillmann, Fritz Wepper, Horst Naumann, Heinz Reincke und Diana Körner zu sehen - in Grenzen. An die Popularität des Klassikers mit Hans Albers und Heinz Rühmann kam er zudem weder in künstlerischer Qualität noch bezüglich seines Erfolges an der Kinokasse auch nur annähernd heran.