Kinos

Aladin

Ein besonders gutes Beispiel für ein "neuzeitliches" Filmtheater war das 1954 auf der Reeperbahn eröffnete "Aladin". Als ein typisches Kiez-Kino war das "Aladin" eine Spielstätte vorrangig für publikumswirksame Streifen wie z.B. Western, Abenteuerfilme, deutsche Heimatfilme und Filme aus dem St. Pauli-Milieu. Betreiber war Walter Cartun, der seit Jahrzehnten in der Filmwirtschaft als Filmtheaterkaufmann bekannt war und auf dessen Initiative bereits einige Jahre zuvor die "Sternlichtspiele" mit ca. 800 Plätzen an der Großen Freiheit entstanden waren. Die signifikante Kinofassade erstreckte sich über mehrere Geschosse und mit einem charakteristischen Neonschriftzug. 1956 wurde es mit Cinemascope nachgerüstet. UFA-Kino-Chef Heinz Riech übernahm 1971 das Kino von der in Konkurs gegangenen Firma "Cartun und Steppan Filmtheater oHG". 1978 teilte er das Kino in 4 Säle, mit 324, 122, 92 und 82 Plätzen. Das "Aladin" machte Anfang der 1990er Jahre einen zunehmend verwahrlosten Eindruck. Insbesondere die Projektion in den kleineren Sälen ließ aufgrund der ungewöhnlichen Aufstellung der Vorführgeräte teilweise zu wünschen übrig. Am 1. April 1998 schloss auch das "Aladin" im Zuge der UFA-Kino-Krise seine Pforten. Einige Zeit später wurde in den Räumlichkeiten ein Minikaufhaus eingerichtet, welches den Namen "Aladin" beibehielt. Aufgrund des großen Erfolges dieses Geschäftes wurden weitere Filialen eingerichtet, so u.a. im ehemaligen "UFA-City-Kino", an dem nun auch der Schriftzug leuchtet.