Früher war es üblich, dass an den Kinokassen auch Filmprogrammhefte für einige Groschen erworben werden konnten. Diese lieferten eine Besetzungsliste, eine kurze Inhaltsangabe des Filmes und einige ausgewählte Abbildungen, häufig als Fotocollagen.
Die Auflagen der ersten Programmhefte nach dem Zweiten Weltkrieg waren noch niedrig, was größtenteils an der Papierknappheit lag. Manchmal war ein Programmheft nur im Umtausch gegen Altpapier erhältlich. Bald aber stieg die Anzahl der verkauften Exemplare auf einige Hunderttausend und überschritt schon einmal bei besonders erfolgreichen deutschen Heimatfilmen die Millionengrenze. Durch die höheren Auflagen war ein Mehrfarbendruck möglich geworden.
Der Niedergang begann Ende der 1950er Jahre mit dem Aufkommen des Fernsehens und der ersten Kinokrise. Die Auflagen fielen rapide, bis auf wenige tausend Stück. Dadurch gerieten die Unternehmen in die Verlustzone.
Von den Filmverleih-Firmen wurde den Herstellern der Programmhefte Folgendes zur Verfügung gestellt: Bildmaterial, Inhaltsangabe, Darstellerliste, Originaltitel und Herstellungsjahr.
Den Graphikern wurde bei der Gestaltung der Programmhefte freie Hand gelassen. Sie hatten z.B. die Farbtönung Blau, Grün, Braun, Rot zur Auswahl.
In der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bestand ein Programmheft oft nur aus einem in der Mitte gefalteten Blatt und wurde als Notausgabe bezeichnet.
In den Glanzzeiten waren bis zu vier Blatt umfassende Ausgaben keine Seltenheit.
Im Unterschied zu den frei verkauften Programmheften stellten die Verleihfirmen auch "Werbewinke" zum kostenlosen Verteilen her, in denen sie den Kinobetreibern Vorschläge unterbreiteten, wie für einen Film beim Publikum mit Anzeigen und Handzetteln geworben werden konnte.