Das Hamburg die amerikanische Metropole New York als Drehort bei allen Verfilmungen der Jerry-Cotton-Reihe doubelte, dürfte nach den unzähligen Ausstrahlungen derselben auf verschiedenen Fernsehkanälen dem deutschen Zuschauer inzwischen bekannt sein. Zwischen 1964 und 1968 entstanden insgesamt acht Filme um den unbesiegbaren FBI-Agenten. Wurden die ersten Streifen noch in Schwarzweiß gedreht, entstanden die letzten Leinwandabenteuer des Gangsterjägers im roten Jaguar bereits in Farbe. Hamburgs Erfolgsproduzent Gyula Trebitsch fungierte beim ersten Fall, "Schüsse aus dem Geigenkasten", höchstselbst als Produzent - letztlich wohl auch, um die Reihe anzuschieben. Studio Hamburg war übrigens immer Dienstleister in Sachen Kulissen, Equipment und sonstiges Material für den Münchner Constantin-Verleih.
So auch bei "Todesschüsse am Broadway", der seine Premiere in den deutschen Kinos im März 1969 feierte. Drehbeginn war am 18. November 1968 in Hamburg gewesen. Wie üblich, wurde die Presse immer wieder während der Dreharbeiten eingeladen, um darüber zu berichten. Die Story des Films hatte die klassischen Bestandteile eines Groschenheft-Krimis: Nach einem Überfall in New York bleibt ein toter Undercover- FBI-Agent zurück und von der Diebesbeute fehlt jede Spur. Jerry Cotton und sein bester Freund Phil Decker übernehmen den Fall. Die vermissten Goldbarren im Wert von fünf Millionen Dollar locken rivalisierende Banden an und das Chaos steigert sich, bis jeder gegen jeden kämpft. Doch schon bald gewinnen die FBI-Agenten die Oberhand und bringen die Schurken nach der Lösung des Falls schließlich wie gewohnt souverän hinter Gitter.
Dr. Harald Reinl, bekannt auch als Regisseur einiger Edgar-Wallace- und Karl-May-Filme, führte bereits zum drittenmal bei der Reihe Regie. Der achte Jerry-Cotton-Film sollte aber auch der letzte sein; alle Pläne, die Reihe fortzusetzen, scheiterten schließlich. Obwohl sie leicht trashigen Charakter besitzen, erfreuen sich die Filme inzwischen stetiger Beliebtheit; erst 2005 gab es eine neue DVD-Edition. Der US-Hauptdarsteller George Nader verstarb übrigens am 4. Februar 2002, kurz nachdem er noch einmal seinen treuen deutschen Fans mit einer Videobotschaft aus den USA gegrüßt hatte.