Im Juni 1959 liefen die Dreharbeiten für die neue REAL-Film-Produktion „Die schöne Lügnerin“ auf Hochtouren. Von dem Hamburger Filmunternehmen „Deutsche Spielfilm Gesellschaft“ des Filmkaufmanns Heinrich Klemme hatten die Produzenten Koppel und Trebitsch die Verfilmungsrechte an dem beliebten Bühnenschwank gekauft. Es sollte ein historischer Film mit Komödiencharakter werden. Als Hauptfigur fungierte die Korsettmacherin Fanny, die als Musiker während des Wiener Kongresses verkleidet ins Palais gelangt, um ihren Freund Martin, der in Wirklichkeit Graf Waldau und Sekretär des Fürsten Metternich ist, zu überraschen. Aus Angst vor der Geheimpolizei verkleidet sie sich als Fürstin Metternich und kann im letzten Moment der Verhaftung entgehen. Als sie später dennoch dem Wiener Polizeichef vorgeführt wird, fabuliert sie, um sich zu retten, von der Flucht Napoleons von Elba. Gerade als Fanny ihr Märchen gestehen will, kommt ein Kurier mit der tatsächlichen Hiobsbotschaft. Fanny wird zur Contesse erhoben und der Verbindung mit Martin steht nichts mehr im Wege. Im Unterschied zur finanzklammen Spielfilm-Gesellschaft von Heinrich Klemme stand Koppel und Trebitsch ein millionenschwerer Etat für die Verfilmung zur Verfügung, mit dem eine internationale Besetzung zusammengetrommelt werden konnte: Neben dem seinerzeitigen Publikumsliebling Nr. 1, Romy Schneider (als Fanny), waren Charles Regnier, Helmut Lohner, Hans Moser und Rolf Wanka als Schauspieler mit von Partie, Starregisseur Axel von Ambesser übernahm die Regie. Die aufwendigen historischen Kostüme stammten – wie üblich von Trebitsch Ehefrau, der Kostümbildnerin Erna Sander, die Kulissen baute das bewährte Gespann Herbert Kirchhoff und A. Becker. Die Uraufführung des fertiggestellten Filmes fand dann am 10. September 1959 statt, diesmal allerdings nicht in Hamburg, sondern in Frankfurt am Main.