Filmstadt Hamburg

Kulturfilmwoche in Hamburg

Unter der Schirmherrschaft von Dr. Willy Lichtwarck begannen in Hamburg in die zweiten Kulturfilmtage nach dem Zweiten Weltkrieg. Lichtwarck war Wahl-Hamburger und hatte sich um die Bildung der breiten Volksschichten verdient gemacht. Zunächst hatte in seinem beruflichen Werdegang nichts darauf hingedeutet, dass er jemals eine Persönlichkeit des Films sein würde. Von 1905 bis 1911 hatte er Zahnheilkunde studiert und sich 1911 als Zahnarzt in Berlin niedergelassen. Bereits während seines Studiums hatte er jedoch schon 1901 den „Verein für bildende Volksunterhaltung“ gegründet. Nach dem ersten Weltkrieg war er maßgeblich an der Gründung der „Deutschen Kulturfilm Gesellschaft e.V. Urania“ beteiligt, in der sich rund 14.000 Freunde des Kulturfilms zusammenfanden. Viele führende Männer des Kultur- und Dokumentarfilms, wie Sven Hedin, Dr. Fanck, Robert Flaherty und Schultz-Kampfhenkel zählten zu seinem Freundeskreis. Bereits in der NS-Zeit organisierte er 1937 für die „Urania“-Filmbühne“ eine Hamburger Kulturfilm-Woche und initiierte im Mai 1949 schließlich die „I. Internationale Kulturfilm-Tagung“ in Hamburg. Auch die zweite Kulturfilmwoche im Mai 1950 fand wieder im traditionsreichen „Urania“-Kino in der Fehlandtstraße statt; das Gebäude wurde mit den Flaggen derjenigen Staaten geschmückt, die Filmbeiträge zu dieser Tagung zur Verfügung gestellt hatten. Viele prominente Kulturfilmer aus dem In-und Ausland waren persönlich angereist, um ihre Werke vorzustellen. Zu einer dauerhaften Einrichtung sollten diese Kulturfilmwochen allerdings nicht werden; immerhin wurde das Wirken von Dr. Lichtwarck 1953 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt.