Für den, der Probleme der Hamburger REAL-Film in den Jahren 1951/52 verfolgte, mag der Titel des Films, mit dem das Unternehmen nach fast einjähriger Zwangspause wegen ausbleibender Bundesbürgschaften (ohne Geld kann nun mal keine Filme produzieren) seine Arbeit wieder aufnahm, recht doppeldeutig erscheinen: Schließlich war es das Innenministerium der Adenauer-Regierung, welches den Geldhahn wegen der früheren KPD-Mitgliedschaft des Produzenten Walter Koppel zugedreht hatte. Der letzte Film von 1951/52, Die Stimme des Anderen konnte schon nur mit finanzieller Unterstützung der Stadt fertig gestellt werden. Erst als Koppel, damals auch Vorsitzender des Produzentenverbandes, ein entlastendes Gutachten von einem Professor der Hamburger Universität, der zugleich auch Mitglied des Oberverwaltungsgerichtes war, vorlegte und Klage beim Bundesverfassungsgericht erhob, wurde der Streit im Februar 1953 hinter den Kulissen endlich beigelegt. Für den Neustart konnte kein geringerer als Erzkomödiant Heinz Rühmann gewonnen werden, der den schüchternen Angestellten Emil Keller spielt, der eines Tages überraschend eine Zirkuslöwen-Gruppe erbt, durch die auch sein Selbstbewusstsein erheblich gestärkt wird. Zu den Außenaufnahmen in der Gärtnerstraße in Eimsbüttel, bei der Rühmann mit seinem Filmsohn in eine Hamburger Straßenbahn steigt, war auch ein Fotoreporter der Agentur Conti-Press anwesend. So entstanden diese Aufnahmen, die zeigen, wie aufwändig auch Tagesaufnahmen im Freien damals waren, für die man trotz Sonnenschein noch zusätzlich große Scheinwerfer im Freien aufstellen musste, denn das verwendete Filmmaterial war bei weitem noch nicht so empfindlich wie heute. Weiterer Drehort war der Zirkus Hagenbeck, der übrigens auch die Raubtiere zur Verfügung stellte und Boxlegende Max Schmeling hatte einen kurzen Gastauftritt in dem auch heute noch äußerst vergnüglich anmutenden Filmlustspiel, dass heute desöfteren insbesondere in den Dritten Fernsehprogrammen zur Ausstrahlung kommt.